Das obligatorische schiessen in der Schweiz

Hallo liebe/r Leser/in

Heute mal ein spezielles Thema aus dem Bereich Schweizer Armee oder Schweizerischer Bevölkerungsschutz.

Das alljährliche Obligatorische, ist für jeden Wehrmann, respektive Wehrfrau (bin mir gerade gar nicht sicher ob man(n) die Frauen als Wehrfrau bezeichnet), eine sehr unangenehme Pflicht, auf welche man nur zu gene verzichten würde, was machen also viele Leute Sie warten bis zum letzten Moment um die Schiessübung zu absolvieren.

Ich gehöre zur Kategorie der Menschen die in der Regel am 2. Termin dabei sind, dann ist der Andrang nicht so gross. Dieses Jahr jedoch habe ich es auch geschafft es solange hinauszuschieben, das ich am Schluss gar nicht mehr teilnehmen konnte.
So kam also ein Aufgebot zum Nachschiessen am 7 November in Airolo, ja Freudensprünge konnte ich keine machen, ein Fahrweg sind 78Km, das macht dann über 156 und das um 20 GP90 (Gewehrpatrone90) abzufeuern.

Ich stehe also diesen Samstag den 7 November auf , bereite mein Leistungsausweis, Dienstbüchlein und Schiessaufgebot vor, nehme mein Gewehrputzzeug und stosse den Gewehrlauf aus, damit auch keine Fettrückstände verbleiben. So jetzt wo alles vorbereitet ist, noch schnell mit dem Hund rausgehen, man weiss ja nicht wie lange man anstehen muss, bis man endlich darf(muss), nachddem auch dies erledigt ist ziehe ich meine Tochter an und wir gehen zum Auto und fahren richtung Airolo. Was an der Stelle noch zu bemerken ist, leider konnte ich niemanden organisieren der ein paar Stunden auf meine 4 jährige Tochter aufpassen wollte oder konnte, also musste ich Sie wohl oder übel mitnehmen.
Nach knapp 50 Minuten fahrt kommen wir also im kalten Airolo an, es waren so gefühlet 2-3 grad, hatte es versäumt im Auto zu schauen was die effektive Temperatur war, ging die sucherei nach dem Stand di Tiro Isola los, kein Strassenschild, Navi fand den Schiessstand auch nicht, nachdem ich einige Passanten ausgefragt hatte wusste ich dann wo ich hin muss.

Wir kamen nun um ca 10 uhr im Schiessstand an, da waren viele AdA(Angehöriger der Armee), ich dachte mir, welch ein Glück, es gibt also noch viele andere die es versäumt hatten rechtzeitig die Schiesspflicht zu erfüllen.
Ich habe mich also zum schiessen eingeschrieben und glücklicherweise ein paar hilfsbereite Girls, bei der Schützenregistrierung gefunden, die sich bereit erklärten auf meine "kleine" aufzupassen wärend ich das Obligatorische schiesse.

Ich gehe in den oberen Stock, fasse meine 20 GP90 und befülle eilig mein Magazin, ich wollte ja schnellstmöglich zu meiner kleinen gehen. Ich gehe also eiligen schrittes in den Schiessstand und auweh, da sind Massen am warten, ich entscheide mich in die kürzeste Kolonne zu stellen, da waren 8 oder 9 AdAs vor mir, bis ich jedoch an der reihe war verging knapp eine Stunde. Wie ich also so am warten war das mein vordermann fertig wird, kamm ein älterer AdA angerannt, ob er sich vordrängen dürfe, er müsse nochmals repetieren und sein Chef wartet auf ihn...
Ich dachte ok, blöde Situation, naja kannst dem armen Kerl ja nicht sagen er solle sich hinten anschliessen, also gab ich ihm zu verstehen das er gerne vor mir darf, aber er solle sich etwas beilen, weil meine Kleine unten wartet. Er war dann tatsächlich schnell fertig, ich wollte natürlich selbiges tun, ich lege mich also hin lade, entsichere und fange an zu schiessen, 1, 1, 2, 1, 3, 1, ich denke nur auweh, jetzt ist aber ganz schlecht, jetzt kannste nochmals unten anstehen...., trotzdem schiesse ich weiter, meine letzte Serie war die schlimmste aus 5 Schuss gab es 2 x 1 und 3 x 0, autsch das tat richtig weh.....

Ich stehe auf gucke auf die Uhr und denke mist, nur noch 15 minuten, dann macht der Schiesstand für 2 1/2 Stunden zu, ich eile schnellstmöglich runter um mich neu zu registrieren und finde meine Tochter absolut happy beim zeichnen vor, welch ein Glück, Sie weint nicht, dann sagte ich zu ihr, Laura Papi hat Schei...geschossen, ich muss nochmals bin in ein paar minuten wieder da und renne auch schon wieder die Treppe hoch, fasse neue Munition und eile in den Schiesstand hinein, aber mals gucke ich auf die Uhr und denke mist noch 10 Minuten jetzt muss es klappen und vorallem schnell muss es gehen, den ersten freien platz habe ich besetzt ohne Rücksicht auf verluste.
Es kamen relativ schnell 4 Schiessplatzbetreuer angerannt, die sich bereit erklärten für mich zu schiessen, aber ich winkte ab, schliesslich bin ich ein guter schütze der auch schon Auszeichnungen einstecken durfte.
Ich lade meine Sturmgewehr konzentriere mich kurz, entsichere und schiesse was nur geht 3, 4, 3 ,4 usw, im hintergund hörte ich die 4 betreuer diskutieren, "haste das gesehen, wie konnte der durchfallen?" ein anderer meinte der ist ja ein Scharfschütze, naja ein Scharfschütze bin ich nicht, aber immerhin konnte ich dann 59 Pkt erzielen, liegt zwar unter meinem Durschnitt von 62 PKT, aber 40 muss man haben um zu erfüllen, das hatte ich allemal.
Nach der letzten Schussabgabe, machte ich das obligatorische Entladen, sichterte meine Waffe und stand auf nahm glücklich die Komplimente und meine Schiessresultate entgegen und machte mich gemächlich auf und davon.
Unten bei meiner Tochter angekommen sagte ich zu ihr, Papi hat bestanden, wir gehen jetzt süsses kaufen, weil du so brav gewartet hast, die kleine verabschiedete sich von allen und nahm ihre Zeichnungen in die hand wir gingen aus dem Stadt und liefen zum Auto zurück.
Wärend wir zum Auto liefen sagte ich abermals zu meiner Tochter "Wir gehen süsses kaufen, du darfst aussuchen was du willst".
Wir stiegen ins Auto fuhren auf die Autobahn auf um nach ein paar Kilometer auf die Raststätte zu gehen, wo die Kleine zuerst ein Schoggigipfel und danach ihre süssigkeiten bekam.
Auf der weiterfahrt nach hause schlief sie dann tief und fest und genau so fest hatte sie auch den Sack mit den Süssigkeiten im Arm.

So liebe/r Leser/in, damit schliesse ich diesen Blogbeitrag ab.

ihr
Patrick Kurt

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